Notfalltauglich: Kein Motorsteuergerät

In vielen privaten Nutzerkreisen von geländegängigen Fahrzeugen, insbesondere solchen, die sich zu einer Art Wohnmobil beziehungsweise Expeditionsmobil ausbauen lassen und/oder die auch als eine Art Notfall-Fahrzeug dienen können, wird einfache und solide ältere KFZ-Technik bevorzugt, an der man möglichst alles selbst instandhalten und zur Not auch reparieren kann. Bei einigen Nutzern ist im Speziellen auch insbesondere das Vorhandensein beziehungsweise die Abwesenheit eines Motorsteuergerätes eine nicht unbedeutende Frage. Das ist zum Einen darin begründet, dass die  theoretische Möglichkeit besteht, ein solches zur Steuerung modernerer Motoren (für die Einspritzung etc.) verwendetes und in aller Regel mit empfindlicher Mikroelektronik versehenes Gerät, von außen über eine gewisse Distanz außer Betrieb zu setzen und damit das Fahrzeug sozusagen ferngesteuert stillzulegen – Stichwort EMP, elektromagnetischer Impuls (englisch: Electromagnetic Puls). Zum Anderen stellt ein solches Bauteil im Falle eines Defekts – unabhängig davon wie dieser entstand, was verbaut ist kann ja jederzeit kaputtgehen – eine nicht in Eigenleistung, nötigenfalls durch Improvisation zu ersetzende Funktionseinheit dar, die zum Betrieb des Fahrzeugs aber essenziell ist und für die ein Ersatz, je nach Aufenthaltsort und Situation, nur schwer, teuer und langwierig oder eben auch gar nicht beschafft werden kann. Das empfinden viele heutige Liebhaber solcher Gefährte, die alles selbst erledigen können wollen und für alle Eventuallitäten gewappnet sein möchten, als schwerwiegenden Nachteil.

Welche Unimog haben ein Steuergerät und welche nicht?
Wie sieht es nun mit solchen Steuergeräten bei älteren Unimog-Baureihen aus? Während Motorsteuerungen insbesondere bei Dieseln im Bereich der PKW bereits ab Anfang der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts Verbreitung fanden, hielten sie bei Nutzfahrzeugen erst ab den Neunzigern flächendeckend Einzug, da bei diesen weniger Wert auf die Laufkultur und die Effizienz des Motors gelegt wurde und erst neuere gesetzliche Vorgaben zu den Emmissionen den Einsatz bedingten. Die historischen Unimog bis Erscheinungsjahr 1976 (siehe obere Tabelle) haben alle kein Motorsteuergerät. Das gilt also auch für den Unimog 404 und für die hier genannten Alternativen, also die Baureihen Unimog 416 und Unimog 435. Von den neueren Baureihen (siehe untere Tabelle) sind folgende ebenfalls noch frei von einem solchen elektronischen Bauteil: Unimog 407, 417, 427, Unimog 437.1 und Unimog 418. Beim Exoten Unimog 409 haben jene Varianten mit dem Motor OM601 kein Motorsteuergerät, während die mit OM602 bereits eines haben. Der Unimog 408 sowie alle Varianten von Unimog 405 und Unimog 437.4 haben ein Motorsteuergerät.

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